...oder auch: Benny, rette uns vor komischen Männern.
...oder auch: Der kanadisch-kulinarische Tag
Der
Tag begann gut: Pancakes mit Ahornsirup. Das kandische Frühstück
schlechthin. Die Ryerson meint es gut mit uns, denn die waren total
studentenkonform for free.
Auf dem Campus war totale
Action angesagt. Alle Erstis wurden begrüßt und von ihren Leadern (3-4
aus höheren Semestern) in Gruppen über den Campus geführt. Die "Kleinen"
versuchten sich an Seilziehen, Kennenlernspielchen und flitzten
teilweise bunt bemalt über den Campus.
Es ist wirklich nicht mit
einer deutschen Begrüßungsfeier zu vergleichen. Der Campus stand voll
mit aufblasbaren Boxringen, Mini-Baseball- und Basektball-Arenen.
Verrückt einfach. Die Leute drehen durch, schreien durch die Gegend und
haben eigene Songs à la "Ryersooon, Ryersooon - we have the spirit!".
Also, alles in allem sehr amüsant.
Und unser Durchhaltevermögen
zahlt sich sogleich aus: Kostenloses Mittagessen :). Wurst mit Salat,
Tomate und Nudelsalat. Juheee! Un do gugg ah, Hahnewasser gibt's ach iwwerall fa umme!
Kathy verbrachte den
ganzen Tag als "big mama" im orientation program mit den Erstis ihres
Studiengangs. Mit denen wird sie vermutlich zwar nicht so viel am Hut
haben, weil wir alle Kurse des 3. und 4. Jahres besuchen, aber einige
Informationen sind für die Printdame (studiert Print Media Management)
trotzdem von Relevanz.
Für den Mittag stand ein Treffen
mit Papa an. Davor hab ich noch bisschen den Campus erkundigt.
Natürlich mit Kamera :). Und später mit Papa dann auch nochmal die UofT,
die Bloor Street und das meeeega geile Gebäude des Royal Ontario
Museums.
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Eaton Center |
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University of Toronto |
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Baseball Training |
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Das wohl genialste Gebäude Torontos. Das Royal Ontario Museum. |
Irgendwie kam mir der Weg echt länger vor als damals
abends. Dementsprechend war ich erstmal etwas groggy als ich wieder am
Hostel ankam.
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Wer lacht mehr? |
Flyn hatte keinen Schlüssel dabei und wartete auf
der Hostel-Terrasse schon auf mich. Die hat sich derweil mit einem
Pornodarsteller vergnügt. Ich glaube ich lass den Satz einfach so
stehen... Wer mehr von der Story erfahren will, liest am besten auf
ihrem Blog weiter ;).
Voller Vorfreude auf den Abend
mixten wir unsere Drinks in Flaschen ab. Havanna Cola und
Wodka-Gingerale-Gurke (WGG). Hört sich eklig an, war's aber nicht. War
eigentlich sogar ziemlich süffig.
Nun gut. Auf ging's zu Alison.
Alison hat ein Austauschsemester an unserer home university, an der HdM,
gemacht und wir kannten sie schon von Stuttgart.
Also
vertauschte Rollen dieses Mal. Ich war also zum ersten Mal in einer
kanadischen WG. Nach und nach kamen auch noch mehr kanadische
Freundinnen. Für Benny natürlich super. Denn er war und blieb der Hahn
im Korb.
Als alle mit einem kanadischen Bier gewappnet waren,
packte Alison die Karten aus. Zeit für King's Cup, oder auch nur Kings
genannt. Ich kannte das Spiel bereits aus Deutschland und Mexiko. Für
die andern drei HdMler war es neu. Alle Karten werden verdeckt
hingelegt, es wird reihum gezogen. Jede Karte hat dabei eine andere
Regel. Von der Imitation eines T-Rex über erfinden neuer Regeln bis hin
zum Aussuchen eines Drinkkumpanen, der immer mit dir trinken muss, gab's
einiges zu lachen. Die Kanadier nahemn uns herzlichst in ihre Gruppe
auf. Juhu. In Kanada leben so viele Kulturen, dass es hier wirklich gar
keine Probleme gibt oder man sich ausgegrenzt fühlt. Ganz im Gegenteil.
Alle waren sehr interessiert und auch wir quetschten "die anderen" aus.
Bin ja fast froh, dass ich noch so jung bin. Denn hier fängt man mit
etwa 17 oder 18 an zu studieren. Dass man erst eine Ausbildung macht
oder erst arbeitet und dann studiert, gibt es hier so gut wie gar nicht.
Gut
gut. Mit dem Taxi sind wir dann zum Irish Pub Grace O'Malleys gefahren.
Für Alison war das das bisher günstigste und schnellste Taxi, das sie
je fuhr. Wenn ich da an so manch deutschen Taxifahrer denke, war sein
Tempo allerdings mehr als moderat. Zumindest für meine Erfahrungen...
Benny
hat vom Tüsteher sogleich einen neuen Spitznamen bekommen: Herman, the
German. Supernice. Was für die kanadischen Mädels ebenso neu war wie für
uns: Dienstags feiern. In Kanada. Okay, für uns war es eine Neuheit,
weil wir erst eine Woche in Toronto sind... für die Mädels war es eine
Neuheit, weil man hier wohl nur donnerstags, freitags und samstags
feiert. Was ist da denn los? Daran muss ich mich eindeutig gewöhnen. Vor
allem weil hier die Parties bereits um 23 Uhr in vollem Gange zu sein
scheinen und dann eben um 1 Uhr enden. Bin mal gespannt, ob sich das bei
künftigen Wochenendaktionen noch ändert...
Auf jeden Fall hatten
wir alle total viel Spaß. Es hat eine Live-Band gespielt und die
Choreografien zu den verschiedensten Songs sahen bei den Kanadiern sehr
routiniert undwohl überlegt aus. Sie verinnerlichen die Songs schier. Am
besten zu sehen, war es beim Song "Call me maybe" - zu gut!
Was
total nervig ist, sind die ganzen Ventilatoren im Club. Wenn die
Tanzfläche voll ist, geht es ja noch. Als sie sich leerte, flüchtete ich
vor jeder Windbö. Es bringt aber nichts. Ist man einem Sturm entwichen,
kommt der Wind von einer anderen Seite. Sorgen um die Frisur muss man
sich da nicht mehr machen. Danach sehen alle etwas wuschelig aus.
Den
Heimweg bestritten wir mit Marissa. Sie studiert mit Alison GCM,
Graphic Communications Management. Sie ist mit 22 die älteste in ihrem
Studiengang. Allerdings ist sie auch schon im 3. Jahr. Verrückt. Marissa
erwies sich als perfekte Fremdenführerin. Ihre vier Touristen
nummerierte sie von "German one" bis "German four" der Einfachheit
halber durch und führte uns zu ihrem Lieblings-Poutine-Stand. Poutine
ist das zweite und, glaube ich, letzte Nationalgericht. Es sind mit Käse
überbackene Pommes, getränkt in Bratensoße. Klingt auch eklig. War aber
auch supergut. Und für die Kanadier ist das wie für die Deutschen der
"Hangover-Döner".
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Pouuuutine!! |
So, jetzt bin ich mal gespannt, wie Benny und Flyn den letzten Tag dokumentiert haben und verabschiede mich an dieser Stelle.
Aber: Danke an alle, die den Abend gestern so wunderbar gemacht haben :)!
PS.: Bilder sind noch unbearbeitet. Deswegen werden die erst später eingebunden :)