My semester abroad in Toronto

Dienstag, 4. September 2012

To put it in a nutshell...

...heißt so viel wie: kurz und knapp.

Mein letzter Post ist etwa eine Woche her. Es ist viel passiert. Und es verlief mit dem Bloggen so wie ich schon angekündigt habe: Je mehr ich erlebe, desto rarer meine Beiträge.

Und das viele Erleben ist ja auch gut so :).

Außerdem dauert es immer ewig bis ich alle Bilder auf dem Laptop habe, selektiert und bearbeitet habe. An guten Bildern liegt mir viel und jetzt sitze ich hier in meinem neuen Zimmer und habe endlich Zeit dafür.

Ich kann es gerade noch nicht abschätzen, wie lange mein Post wird. Für alle Textmüden deswegen alles erstmal in Stichworten:
  • 500 kcal in 45 Minuten runter und mit nem Ryerson-Burger in 5 Minuten wieder drauf.
  • Die frischen Erstsemester "Froshies" feiern immer noch. Blaskappelle auf dem Campus.
  • Roots: Ein supertoller Kanada-Laden.
  • Mein erstes Baseball-Spiel
  • Bier-Pitcher werden in Plastikkrügen serviert. Mit Plastikbechern :/
  • Einführungstag für alle Austauschstudenten. Geschätzte 150 andere strömen aus allen Ecken der Welt genauso wie klein Lisa zur Ryerson.
  • Abschied von Papa. Und ein Waschbär in 1 m Entfernung :)
  • Umzug vom Hostel und der unsicheren Gegend in mein neues Zuhause für die kommenden vier Monate.
  • Schnäppchenjagd. Wie richtet man sich möglichst kostengünstig für die nächsten Monate ein und ist in Kanada überhaupt irgendwas kostengünstig?!
  • Endlich wieder kochen!
  • Und endlich mal meinem Englisch auf den Zahn fühlen und demnach viele neue Leute kennenlernen :).
  • Scavanger Hunt. Eine vierstündige Schnitzeljagd durch Toronto mit den anderen exchange students.
  • Bierle trinke in der Church Street. Der 4-Liter-Pitcher toppt alles.
  • Mein erstes (und vermutlich auch vorerst letztes) Bad im Lake Ontario!
  • Brazil Day am Canadian Labour Day?! Mein erstes brasilanisches Essen. Mhhh, lecker. Kaugummi-Rinder-Spieß.
  • YOLO! You only live once. Du lebst nur ein Mal. Und deswegen wird der Labour Day mit einem Pitcher besiegelt. Natürlich nicht alleine!
  • Habe meinen ersten Kurs verpasst. Zur Strafe wurde ich innerhalb einer Minute pitschnass. Heute regnete es in Strömen. 
So. Und wer noch kann, darf jetzt auch gerne weiterlesen... und vor allem weitergucken.

Sporteln im MAC (Mattamy Atheltic Center).
Das MAC ist noch nicht richtig eröffnet und trotzdem wird es schon von einigen sportbegeisterten Studenten genutzt. Also nutzten Benny, Flyn und ich auch die Chance. Benny war schon gefühlte 334083 Mal da und kann uns deswegen gekonnt in alles einweisen. Es ist einfach wirklich unglaublich, was hier gebaut worden ist. Wer auf mehr hard facts darüber steht, kann noch einiges bei Benny nachlesen.
Mit dem Gewissen darüber, dass ich sowas an meiner Heimat-Uni in Stuggi nie wieder haben werden, freue ich mich schon auf die ganzen Möglichkeiten hier. Außerdem ist die Nutzung der Fitnessanlage für alle Studenten dieses Semester umsonst. Glück für uns :).
Fitnessstudio ist eindeutig geschmackssache. Aber durch eine Millionenstadt zu joggen sicher auch. Also kam mir der Crosser gerade recht. Große Freude meinerseits, dass mich meine Ausdauer trotz Sportpause in den letzten Wochen nicht ganz verlassen hat.
Hochmotiviert stürzte ich mich nach der Rennerei in "Benny's workout lesson". Der selbsternannte Coach stattete mich binnen weniger Augenblicke mit Gmynastikball und"Hantelball" (ich habe keine Ahnung, wie man einen zu schwer geratenen Fußball sonst nennen könnte) aus. Rann an den Speck. Meine eigentliche Unsportlichkeit machte sich spätestens bei der Ausführung seiner mir gezeigten Übungen wieder bemerkbar. Ich kam mir eher vor wie ein unförmiges Etwas vor. Allerdings hats am nächsten Tag kräftig im Bauchbereich gezogen. Deute ich jetzt mal als gutes Zeichen.

Ich glaube ich hatte es schonmal in meinem letzten Post angedeutet. Die Kanadier sind absolute Hahnewasserfans (hier: tap water). Das macht sich auch im MAC bemerkbar. Es gibt tatsächlich einen vollautomatischen Flaschenbefüller. Auf der Anzeige nebendran erscheint dann, wie viel Flaschen Wasser somit schon gespart worden sind. Jetzt fehlt nur noch der Soda Stream nebendran ;).

Ob auf Trainingsmatten, Hanteln oder auf den Shirts der Mitarbeiter. Überall steht Ryerson drauf.

Selbst die Spinde sind in den Ryerson-Farben.

Power-Workout. Wurde mal wieder Zeit.

Leitungswasserfüllstation. Inklusive Zähler.
Der nagelneue Eishockey Rink!

Blaskapellenbegleitetes Burgeressen.
Wie schon angekündigt. Die zuvor abtrainierten Kalorien, wurden sofort in eine Extraportion Burger verwandelt. Für $2 gab es ein richtig mächtiges, gutes Ding an der Ryerson, inklusive Getränk. Papa stieß hier auch zu uns. Und um uns rum war alles voller Erstsemestern, die tanzten, sangen und einfach nur feierten. Die Blaskapelle gab ihr bestes und spielte ungewohnt alternativ. Aber gut!


  

Stadttour mit Papa.
Papas Flug zurück nach Mexiko ging samstags. Da ich freitags den Einführungstag hatte, konnte ich es noch nicht abschätzen, ob ich nochmal bei ihm vorbeischauen kann. Deswegen haben wir uns donnerstags schonmal "vorverabschiedet". Zusammen haben wir einige km zurückgelegt. Wir waren dabei hauptsächlich auf der Church Street, um die UofT und auf der Bloor Street unterwegs.
Unter anderem sind wir am Roots auf der Bloor Street vorbeigekommen. Da Papa bisher noch nicht in dem Laden war, wollte ich ihm den unbedingt noch zeigen. Eigentlich ist Roots eine Kleidermarke. Aber die Aufmachung des Ladens ist einfach genial. Man fühlt sich fast wie in einer kuscheligen kanadischen Hütte und wenn man aus dem Fenster schaut, erwartet man eigentlich einen riesigen See, eine strahlende Sonne und ewig viele Bäume. Okay, Träumereien, die hoffentlich bald wahr werden.
Naja, aber auf jeden Fall gibt es im Roots mehr als genug kuschelige Pullover, Jacken, Boots und was das kanadische Herz sonst noch so begehrt. Zum Beispiel Ahornsirup, Kanada-Reiseführer und Streichhölzer.
Guuuut endlich mal wieder mit einem Elternteil durch die Stadt zu spazieren. Denn dann kann man als Kind meistens darauf hoffen, etwas gekauft zu bekommen. Yaaay! Strike. Es gab ein Paar Socken :D. Für mich als Fan von sinnvollen Geschenken, wunderbar.
Scientology-Kirche. Kirche?! Gaaaanz schlechtes Marketing.





Die kleinen Geschenke des Lebens ;).

Let's Baseball.
Die HdM-Truppe marschiert zum Rogers Center, wo ein Baseball-Spiel der Toronto Blue Jays gegen die Tampa Bay Rays. Jay. Bay. Ray. Gay.
Wir wurden bereits darüber informiert, dass man zu einem oft sehr langwierigen Baseballspiel am besten betrunken hingehen sollte. Mh, wie soll das gehen, wenn man durch die ganze Innenstadt zu Fuß läuft und in der Öffentlichkeit aber nichts Alkoholisches trinken darf? Trick 17. Ab in Cola- und Gingerale-Flasche damit. Okay, die Gurken im Gingerale hätten uns durchaus verraten können. Aber uns ist nichts passiert. Und betrunken waren wir auch nicht. Aber dafür wenigstens ein bisschen illegal ;). Liebe Familie, keine Angst. Ich gerate nicht auf die falsche Bahn...!
Der Eintritt kostete uns $13. Hätte man ein Bier im Stadion gewollt, hätte das ganze §11 gekostet. Und das ist wirklich unverschämt! Schließlich schmeckt das meiste Bier hier nach Oettinger mit nur halb so viel Kohlensäure. In diesem Aspekt entgeht Euch wirklich rein gaaaar nichts.
Das Spiel war echt spannend. Zumindest im ersten Inning (so nennt man eine von neuen "Runden" beim Baseball), denn da konnten die Toronto Blue Jays mit zwei Punkten in Führung gehen. Und dabei blieb es dann auch die letzten 8 Innings. Gäääähn...
Bester Blick auf den CN Tower direkt vorm Rogers Center.






Hopp, Männers! Ärschle naus.

Die HdM und die berühmtberüchtigte Mädchenquote.

Blue Jays Win und der CN Tower erstrahlt in den Farben :)

At Brunswick House.
Und es wird Zeit für den ersten Pitcher. In Plastikkrügen und Bechern. Naja.
Dafür ne nette Location. Und obwohl überall Kanada-Flaggen rumhängen, finde ich den Patriotismus alles andere als störend. Brunswick House ist eine Mischung aus Bar, Pub und Club. Und verlangt wie so viele andere eine "Spende" (donation) von $5. Mehr als überrascht waren wir, nachdem irgendwie niemand in dem Schuppen war. Das änderte sich glücklicherweise nach eine Stunde und dann ging's ab auf die Tanzfläche. Die männlichen Geschöpfe der Nacht sind hier ziemlich von sich selbst überzeugt. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass man sie am besten nur anschreien muss, wenn sie nerven und dann gehen sie wieder. Erinnert irgendwie an den animalischen Ursprung, der immer noch in uns zu schlummern scheint.



Exchange Day.
Von überall.

Papa verabschieden.
Dafür ging es nochmal nach Littel Italy, wo er die letzten drei Monate gelebt hat. Es gab Salat und Quatschereien auf der Terasse. Dort lernte ich auch seine Vermieterin Lisa und eine weitere Mitbewohnerin kennen.
Und ich habe meinen ersten Waschbär gesehen. Die Viecher sind nachts immer auf der Suche nach Essbarem. Lisa erzählte, dass deswegen vor 5 Jahren die Mülleimer so umgestaltet wurden, dass kein Waschbär (racoon) mehr dran kommt.
Sie bestätigte übrigens auch, dass man immer betrunken zu einem Baseballspiel gehen sollte. Die Kanadier sollten es ja wissen.
An diesem Abend löste sich auch endlich das Geheimnis, was bzw wer im Sommer in den Bäumen hockt und unendlich lauten Lärm macht. Es ist ein Zirpen, was sich eigentlich eher nach kaputten Stromleitungen anhört und ist ziemlich laut. Man nennt diese grashüferartigen Dinger Cacida.

Umzug und Schnäppchenjagd.
Eindeutig zu viel Gepäck für zwei Arme und Frauenmuskeln. Wir haben eine Stunde gebraucht um vom Hostel bis zur Christie Station zu kommen. Glücklicherweise regnete es nicht. Man muss sich über die kleinen Dinge freuen.
Dort angekommen erwarteten unsere frisch gewischten und geputzten Räume. Fantastisch. Außerdem hat uns der Vermieter die Koffer hochgetragen. Ablehnen galt nicht, sein O-Ton: "Wenn ihr die Koffer bis hier hin bekommen habt, bekomme ich die auch hoch."
Zu gut! Als Belohnung gab's erstmal ein Arizona vom Kiosk nebenan.
Am Tag zuvor hatten wir schonmal im Dollarama vorbeigeschaut. Der Laden ist so wie die deutschen 1€-Shops. Nachdem einem bei Anblick der Preise im Supermarkt jedes Mal schwarz vor Augen wird, konnten wir unser Glück kaum fassen. Das ist unser Laden!
Nach dem erfolgreichen Akklimatisieren vom Umzug, ging es also gleich zum nächsten Abenteuersupermarkt: Walmart. Es gibt einfach alles. Alles, alles, alles. Die ersten Preise wurden abgecheckt und auch gleich von Flyn notiert. Denn nächster Halt war IKEA. Ja, gibt es hier auch. Und eigentlich wenig überraschend, ist der Laden hier genauso aufgebaut wie in good old Europe. Trotzdem bisschen verrückt. Es gibt sogar das gleiche Essen. Nur, dass die hier kein zungenbrecherisches Köttbullar sondern schlicht und einfach meat balls verkaufen. Gestärkt ging es in das Möbelparadies. Im Vergleich zu Dollarama und Walmart war einiges ziemlich teuer und so viel die Beute eher gering aus. Nachdem ich selbst einen 1,6m großen Spiegel heil nach Hause gebracht habe, gings nochmal zum Nachtshoppen in den Walmart. Anstrengender Tag, zu viel Geschleppe. Müde.



Es war was zum Bauen drin :))


Angry Birds Masken ledier zu teuer und zu stickig!


Schnitzeljagd durch Toronto.
Das Auslandsamt der Ryerson organisierte eine Schnitzeljagd für uns. Wir hatten brilliantes Wetter erwischt, in internationale Gruppen mit jeweils einem orts- und unikundigem Leader ging es los. Wir hatten verschiedene Aufgaben zu meistern. Beispielsweise musste ein Teammitglied zum Maskottchen werden. Bei uns war das Benny :D. Mit Maske, Kravatte und Schlüpfer um den Hals bestens ausgestattet. Alle Aktionen, die wir erfüllen, mussten mit einem Foto dokumentiert werden. Und auf dem Foto muss auch immer das Maskottchen drauf sein. Aber seht selbst:
Werbungmachen für BIXI (Fahrradleihstation).

Macht etwas Ausgefallenes vorm CN Tower.

Macht genau das, was auf einem Straßenschild steht. Stop and look.

Sprungbild mitten auf der Hauptkreuzung Torontos machen.

Findet jemand mit eine Blue Jays Baseball-Cap.

Ein Bild von der gesamten Gruppe im Loblaws unter dem Ahornblatt aus alten Eishockey-Stühlen der Maple Leaf Gardens Anlage.
Cherry Beach.
Baden im Lake Ontario :).
Sonntags bzw feiertags ist dort auch immer Strandparty. Allerdings wieder mit $5 Eintritt. Die Anlage war eh nicht der Burner, also sind wir am Strand geblieben.

Brazil Day am Labour Day.
Wie das zusammenpasst, haben wir noch nicht rausgefunden.
Das Brasilianische Essen war bis auf den Rinder-Spieß lecker.
Danach gab's endlich mal wieder mexikanische Churros! Juheeee. Ich habe euch so vermisst. Und sie haben genausogut geschmeckt wie in Mexiko :).
Der komplette Dundas-Yonge-Square steht Kopf.
Andere exchanges: Taina, Linda, Steffi, Juhani
Semesterstart.
Ich dachte eigentlich, dass ich am ersten offiziellen Semestertag gar kein Unterricht habe. Dem war allerdings nicht so, wie ich vorhin in meinem Stundenplan gesehen habe. Glücklicherweise handelt es sich dabei eh nur um einen Anfängerkurs in Französisch, den ich wahrscheinlich wieder rausschmeißen werde.
Eigentlich war nach dem Fitnessprogramm morgens, mittags eine Stadttour geplant. Es goss allerdings aus Strömen. Binnen einer Minute war ich komplett nass und hätte in meinen Schuhen schwimmen können. Und dann fiel auch noch die U-Bahn aus. Naja! Die Tour ist verlegt auf morgen :).
Und ich habe nun auch meinen ersten großen Lebensmitteleinkauf hinter mir. Da hier wirklich alles in Riesenpackungen günstiger ist, habe ich eben die genommen. Und ich habe wirklich keine Ahnung, wie ich das Zeug wieder nach Hause gebracht waren. Unter anderem waren dabei: 5 kg Grummbeere, fast 2 l Duschgel/Shampoo, Essig, Putzmittel, Sojasauce, ein großer Topf, ein großes Glas Gurken,...
Einfach mal wieder zu viel Schlepperei.
Rolltreppe für die Einkaufswägen.

Endlich wieder kochen...
Hopp Leut, jetzt reicht's auch wieder. Ich saß viel zu lange mal wieder dran. Bin müde.

Gute Nacht und bis bald!

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